Krankenkassen vergleichen und für 2023 günstigste Prämie erhalten

Welches ist die beste und günstigste Krankenkasse der Schweiz?

Das ist die Frage, die sich jeden Herbst wieder die Hundertausende Schweizerinnen und Schweizer stellen. Sobald das BAG Ende September die Krankenkassenprämien für das Folgejahr bekannt gibt, geht der grosse Ansturm auf die Vergleichsrechner los. Je höher die angekündigte Prämienerhöhung, umso mehr Personen wollen wissen, ob sie auch nächstes Jahr noch günstig versichert sind.

Welche Krankenkassen die beste und günstigste ist, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Wo wohnen Sie? Welches Krankenkassen-Modell bevorzugen Sie? Und welche Franchise wählen Sie für sich und Ihre Familienangehörigen?

Die Antworten auf diese drei Fragen beeinflussen die Höhe Ihrer Krankenkassenprämie massgeblich. Und da die Prämienstruktur bei jedem Krankenversicherer etwas unterschiedlich ist, stellt sich je nach Fall eine andere Krankenkasse als die günstigste heraus.

Nachfolgend erfahren Sie, welches die verschiedenen Modelle sind, die beim Krankenkassenvergleich Schweiz 2023 zur Auswahl stehen. Und wir werden Ihnen aufzeigen, welche Franchise in welcher Situation für Sie am meisten Sinn macht.…

Modelle Grundversicherung Krankenkasse Schweiz

Versicherungsmodelle der Schweizer Krankenkassen

Modelle Grundversicherung Krankenkasse Schweiz

Welche Modelle stehen beim Krankenkassenvergleich 2023 zur Auswahl?

In der Schweiz gibt es vier verschiedene Krankenkassenmodelle: Hausarzt, HMO, Telmed und freie Arztwahl. Jedes Modell hat seine eigenen Gegebenheiten und Einschränkungen, die wir in den folgenden Abschnitten etwas näher anschauen wollen.

Was bedeutet das Hausarzt-Modell?

Beim Hausarzt-Modell ist man verpflichtet, in jedem Fall zuerst den eigenen Hausarzt zu konsultieren. Von dieser Regelung ausgeschlossen sind lediglich Notfälle.

Jede Krankenkasse führt ihre eigene Ärzteliste. An diese sind sie bei der Auswahl ihres Hausarztes gebunden, wenn sie im Hausarzt-Modell versichert sein wollen. Falls Sie also einen Hausarzt haben, den Sie auf keinen Fall wechseln möchten, erkundigen Sie sich, ob dieser auf der Ärzteliste der entsprechenden Krankenkasse steht.

Der direkte Gang zum (teuren) Spezialarzt ist Ihnen in diesem Modell nicht gestattet. Die Entscheidung, ob ein solcher hinzugezogen wird, liegt bei Ihrem Hausarzt, welcher als Ihr Koordinator in sämtlichen medizinischen Belangen fungiert.

Was ist das HMO-Modell?

HMO steht für Health Maintenance Organization. Unter dem Begriff HMO-Praxis versteht man eine Gruppenpraxis, in welcher verschiedene Ärzte tätig sind. Neben Allgemeinmedizinern finden Sie in einer HMO-Praxis meist auch Fachärzte und Therapeuten, welche auf diversen Fachgebieten tätig sind.

Grundsätzlich funktioniert dieses Modell genau wie das Hausarzt-Modell, ausser dass Sie sich anstelle Ihres Hausarztes an eine HMO-Praxis wenden. Da hier verschiedene Fachrichtungen vorhanden sind, kann von einer HMO-Praxis im Normalfall ein breiteres Leistungsspektrum abgedeckt werden als das beim Hausarzt-Modell der Fall ist.

Was bedeutet Telmed versichert zu sein?

Wenn Sie das Telmed-Modell wählen, müssen Sie immer zuerst die medizinische Beratung Ihrer Krankenkasse anrufen, bevor Sie zu einem Arzt gehen. Ausgenommen von dieser Regelung sind Notfälle, Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt und die jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung.

Die telefonische Beratung wird durch eine medizinische ausgebildete Fachperson durchgeführt und steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung. Dies ist neben der tieferen Prämie mit ein Grund, wieso das Telmed-Modell besonders bei Familien sehr beliebt ist. Bei Problemen mit einem Kleinkind können Sie auch mitten in der Nacht zum Hörer greifen und sich durch eine Fachperson medizinisch beraten lassen

Falls Sie dieses Modell wählen wollen, beachten Sie unbedingt die Allgemeinen Bestimmungen der entsprechenden Krankenkasse. Wenn Sie direkt zum Arzt gehen, ohne vorher bei Telmed angerufen zu haben, kann dies dazu führen, dass, die Kosten nicht übernommen oder Sie vom Telmed-Modell wieder ausgeschlossen werden.

Wie funktioniert das Modell freie Arztwahl?

Die freie Arztwahl ist das traditionelle Krankenkassen-Modell. Bei diesem Modell ist es Ihrer eigenen Einschätzung überlassen, welchen Arzt Sie aufsuchen wollen. Auch Fach- und Spezialärzte dürfen in diesem Modell direkt konsultiert werden.

Spezialärzte sind im Vergleich zu Allgemeinmedizinern teuer. Und sie werden oft von Patienten direkt aufgesucht, obwohl dies nicht zwingend notwendig gewesen wäre. Dies wirkt sich auch auf die Krankenkassenprämie aus. Das traditionelle Modell der freien Arztwahl ist immer das teuerste von allen.

Für welches Krankenkassen-Modell soll ich mich entscheiden?

Welches Krankenkassen-Modell Sie für sich auswählen, hängt davon ab was Ihnen persönlich am wichtigsten ist. Hausarzt-, HMO- und Telmed-Modelle sind immer deutlich günstiger als das Modell der freien Arztwahl. Wenn Sie also eine günstige Krankenkassenprämie haben möchten, müssen Sie sich für eines dieser Modelle entscheiden.

Ich möchte günstige Krankenkassenprämien und medizinische Beratung rund um die Uhr

Wie bereits erwähnt bietet das Telmed-Modell den Vorteil, dass Sie medizinische Beratung rund um die Uhr in Anspruch nehmen können. Besonders für Familien mit kleinen Kindern ist dies oft ein wichtiges Entscheidungskriterium.

Eine qualitativ hochwertige Beratung kann Ihnen in Zweifelsfällen auch einige Arztbesuche ersparen. Da die ersten Konsultationen meist sowieso der Franchise unterliegen und durch Sie persönlich gedeckt werden müssen, hat dieses Modell das größtmögliche Einsparungspotential.

Ich möchte eine günstige Krankenkasse, bevorzuge aber eine Beratung direkt beim Arzt vor Ort

In diesem Fall sollten Sie sich für das Hausarzt- oder das HMO-Modell entscheiden. Die Prämienunterschiede sind im Vergleich zum Telmed-Modell bei den meisten Krankenkassen sehr gering.

Falls Sie einen Hausarzt haben, dem Sie seit vielen Jahren vertrauen und bei dem Sie sich gut aufgehoben fühlen, wählen Sie das Hausarzt-Modell. Stellen Sie einfach vor dem Abschluss einer neuen Krankenversicherung sicher, dass Ihr Hausarzt auch auf der Ärzteliste der entsprechenden Krankenkasse aufgeführt ist!

Falls es Ihnen wichtig ist, bereits bei der ersten Konsultation Zugriff auf Fachärzte verschiedener Fachrichtungen zu haben, entscheiden Sie sich für das HMO-Modell. Da die Abdeckung dieser HMO-Praxen nicht in der ganzen Schweiz gleich hoch ist, lohnt es sich auch hier, einen Blick auf die Listen der Ärzte und Ärzte-Netzwerke der jeweiligen Krankenkassen zu werfen, bevor Sie die Krankenkasse wechseln.

Am wichtigsten ist für mich die freie Arztwahl

Gehören Sie zu den Menschen, die am liebsten selbst entscheiden zu welchem Arzt sie gehen? Dann müssen Sie sich für das traditionellen Modell der freien Arztwahl entscheiden.

Dieses Modell hat den Vorteil, dass Sie direkt zu jedem beliebigen Facharzt gehen dürfen. Aber Achtung: Diese Freiheit lassen Sie die Krankenkassen etwas kosten! Die monatliche Prämie liegt normalerweise etwas CHF 50.- über derjenigen der anderen drei Modelle! Auf das Jahr hinaus betrachtet betragen die Mehrkosten für die Krankenkassenprämien mit diesem Modell zwischen normalerweise zwischen 500 und 600 Franken pro Person.…

Franchise Krankenkasse Schweiz

Franchise der Krankenkasse verständlich erklärt

Franchise Krankenkasse Schweiz

Die Wahl der Franchise – Ihre grösste Einflussmöglichkeit beim Prämienvergleich

Bei der Wahl der Franchise haben Sie die grösste Einflussmöglichkeit auf die Höhe Ihrer Krankenkassenprämie. Nachfolgend erklären wir Ihnen, was die Franchise in der Grundversicherung genau ist. Und wir zeigen Ihnen, was der Unterschied zwischen Franchise und Selbstbehalt ist. Mit einigen Berechnungsbeispielen möchten wir Ihnen auch aufzeigen, welchen Franchise sie wann wählen sollten.

Was ist die Franchise der Krankenkasse?

Bei der Franchise handelt es sich um denjenigen Betrag, der von Ihnen selbst übernommen werden muss, bevor die Krankenkasse hilft sich an den Kosten zu beteiligen. Erst wenn Ihre Gesundheitskosten die gewählte Franchise übersteigen, haben Sie ein Anrecht darauf, dass Ihre Krankenkasse Ihnen Leistungen vergütet.

Momentan stehen sechs verschiedene Franchisen-Stufen zur Auswahl. Diese sind 300.- / 500.- / 1000.- / 1500.- / 2000.- und 2500.-. Nachdem es lange danach ausgesehen hat, dass alle Franchisen für 2020 um jeweils 50.- angehoben werden, kippte der Nationalrat diese Pläne am 22.03.2019 in der Schlussabstimmung. Somit werden die oben genannten Franchisen auch für das Jahr 2023 ihre Gültigkeit haben.

Was ist der Unterschied zwischen Franchise und Selbstbehalt?

Der Selbstbehalt beträgt in der Grundversicherung 10% der entstandenen Kosten, aber maximal 700 Franken pro Kalenderjahr. Diese Kosten müssen vom Versicherten selbst getragen werden, auch wenn der Betrag der gewählten Franchise bereits überstiegen wurde. In den Berechnungsbeispielen weiter unten wird nochmals verdeutlicht, welches der Unterschied zwischen Franchise und Selbstbehalt ist.

Wann welche Franchise wählen?

Seit Jahren macht die Aussage die Runde, dass es sich eigentlich nur lohnt entweder die tiefste oder die höchste Franchise zu wählen. Aber stimmt das auch? Wir haben für verschiedene Musterkunden Berechnungen angestellt, um diese Aussage zu überprüfen.

Um die gesamten Krankenkosten berechnen zu können, müssen die Franchise, der Selbstbehalt und die monatliche Prämie (in Abhängigkeit von der Franchise) berücksichtigt werden. Die Berechnungen der Totalen Kosten wurden wie folgt durchgeführt:

Selbstbehalt: (Krankheitskosten – Franchise) x 10%
Totale Kosten: selbst zu bezahlen + Selbstbehalt + (12 x Monatsprämie)

Fazit: Entweder die höchste oder die tiefste Franchise wählen!

Obige Beispiele machen deutlich, dass abhängig von der Höhe der Krankheitskosten immer entweder die höchste oder die tiefste Franchise gesamthaft am günstigsten ist. Die Schwelle, wo es von der höchsten auf die tiefste Franchise kippt, liegt bei Krankheitskosten zwischen 1’500.- und 2’000.- Franken.

Falls Sie also Krankheitskosten von mehr als 2000.- Franken erwarten, wählen Sie die tiefste Franchise von 300.- Franken. Wenn Sie weniger als 1500.- Franken Krankheitskosten erwarten, wählen Sie die höchste Franchise von 2500.- Franken.

Gerade für jüngere Menschen ist die höchste Franchise meist die beste Wahl. Wer ein- bis zweimal im Jahr einen Arzt aufsucht, bleibt meist deutlich unter 1500.- Franken Krankheitskosten. Für ältere Menschen mit chronischen Leiden und Krankheitsvorgeschichten lohnt sich oft die tiefste Franchise.…

Wechsel der Krankenkasse in der Schweiz

Wie geht der Krankenkassenwechsel in der Schweiz?

Wechsel der Krankenkasse in der Schweiz

Bis wann kann ich meine Krankenkasse kündigen?

Bei der Grundversicherung geschieht der Wechsel der Krankenkasse in der Regel Ende Jahr. Die neuen Prämien werden vom Bundesamt für Gesundheit bis Ende September des laufenden Jahres bewilligt. Ihre aktuelle Krankenkasse ist verpflichtet, Ihnen bis spätestens Ende Oktober die neue Prämie schriftlich mitzuteilen.

Sobald die neuen Prämien da sind, können Sie mit dem Krankenkassenvergleich beginnen. Sie haben bis zum 30. November Zeit, Ihre bisherige Krankenkasse schriftlich zu kündigen. ACHTUNG: Es gilt nicht das Datum des Poststempels! Das Kündigungsschreiben muss bis zum Stichtag bei Ihrer Krankenkasse eingegangen sein!

Bis wann kann man die Krankenkasse wechseln?

Wenn Sie Ihre bestehende Grundversicherung ordentlich auf den 30. November gekündigt haben, haben Sie bis zum 31. Dezember Zeit, eine neue Krankenkasse abzuschliessen. Der Wechsel der Grundversicherung findet dann auf den 01. Januar des Folgejahres statt.…